Samhain: Kleine Rituale zum Erinnern und Ehren unserer verstorbenen Lieblingsmenschen
In dieser Zeit des Jahres beschäftige ich mich besonders mit der Verbindung zu Verstorbenen. Vielleicht, weil der Schleier dünner erscheint und die Distanz geringer wird – so, als ob ein zarter Vorhang beiseitegeschoben wird und Nähe möglich ist. Samhain, das „Sommerende“, war für die Kelten ein Schwellenfest: eine Zeit, um Rückschau zu halten, den Toten zu gedenken und gleichzeitig dem kommenden Winter entgegenzusehen.
In dieser Jahreszeit, sehnen sich viele Menschen nach stillen Momenten, in denen sie geliebte Verstorbene spüren oder ehren können. Kleine Rituale können dabei helfen, die Erinnerung lebendig zu halten und Trost zu finden. Auch wenn der Tod vor Jahren, oder sogar Jahrzehnten, stattgefunden hat.
Kerzen entzünden – Licht im Dunkel
Eine Kerze für einen verstorbenen Menschen anzuzünden, ist ein einfaches, aber kraftvolles Ritual. Ob auf dem Friedhof, am Hausaltar oder vor einem Foto: das Licht erinnert daran, dass Liebe nicht endet. Besonders in den dunklen Herbsttagen schafft es eine Atmosphäre von Nähe und Wärme.
Lieblingsessen kochen – Erinnerung geht durch den Magen
Manchmal sind es Gerüche, die uns am tiefsten verbinden. Das Lieblingsessen des Verstorbenen zu kochen – allein oder mit Freunden – kann ein liebevoller Weg sein, sich zu erinnern. Während man gemeinsam isst, werden Geschichten geteilt, Tränen und Lachen dürfen nebeneinander stehen.
Orte aufsuchen – da, wo Erinnerungen wohnen
Besuche bedeutsame Orte, wie das Lieblingscafé, das Restaurant des ersten Dates oder den Platz eines Heiratsantrags. Diese Orte tragen Energie und Geschichten in sich. Der Gang dorthin kann ein stilles Gedenken sein, aber auch ein Schritt, die eigene Trauer achtsam zu bewegen.
Luftballons steigen lassen – Botschaften in den Himmel
Ein Brief an die verstorbene Person, befestigt an einem Ballon, kann ein sanftes Symbol sein, Worte loszulassen. Gerade für Kinder ist dieses Ritual leicht verständlich und tröstlich. Wichtig ist, es gemeinsam zu tun und zu erklären, warum es geschieht.
Gedenkseiten – Erinnerungen im digitalen Raum
Seit einigen Jahren gibt es Websites, die wie virtuelle Friedhöfe funktionieren. Auf solchen Gedenkseiten können Fotos, Geschichten und Erinnerungen gesammelt werden. Angehörige und Freunde haben die Möglichkeit, Kondolenzen zu schreiben oder eine virtuelle Kerze zu entzünden. Für viele ist das eine wertvolle Ergänzung zu den persönlichen Ritualen.
Erinnerungsstücke – kleine Schätze für das Herz
Oft sind es persönliche Gegenstände wie ein Kamm, ein Schmuckstück oder ein Kleidungsstück, die uns das Gefühl von Nähe schenken. Manche schaffen neue Erinnerungsstücke, zum Beispiel ein Medaillon mit einer Haarlocke. Moderne Möglichkeiten reichen bis zur Totenmaske, dem Erinnerungsdiamanten aus Asche oder dem Tree of Life – einem Baum, der aus der Asche des Verstorbenen wächst und so symbolisch das Leben weiterträgt.
Sollten Kinder in diese Rituale einbezogen werden?
Absolut! Kinder sollten von Trauerritualen nicht ausgeschlossen werden. Gerade für sie kann es wichtig sein, Abschied bewusst zu gestalten. Gleichzeitig brauchen sie die Freiheit, sich jederzeit zurückziehen zu dürfen. Ein Ballon steigen lassen oder eine Kerze entzünden kann für Kinder besonders verständliche Formen des Erinnerns sein.
Samhain als Einladung zur Trauer, die heilt
Alle diese Rituale haben eines gemeinsam: Sie schenken uns einen Moment der Verbindung, in dem die Distanz kleiner wird und wir spüren, dass unsere Liebsten uns auf andere Weise noch immer begleiten.
Wenn du selbst den Wunsch verspürst, eine Verbindung zu einem verstorbenen Menschen aufzunehmen oder Botschaften zu empfangen, begleite ich dich gerne dabei. Manchmal können Worte von der anderen Seite so viel Trost spenden, gerade in Zeiten, in denen die Sehnsucht gross ist. Nimm einfach mit mir Kontakt auf, hier!